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Annemarie Schwarzenbach (1908-1942)


Annemarie Schwarzenbach, 1932, unter freier Lizenz bei ETHBIB, Schweiz

„Unser Leben gleicht einer Reise … und so scheint mir die Reise weniger ein Aben­teuer und Ausflug in ungewöhnliche Bereiche zu sein, als vielmehr ein konzentriertes Abbild unserer Existenz.”1


Annemarie Schwarzenbach (1908-1942) gilt, seitdem sie seit den 1980er Jahren wieder entdeckt wurde, mittlerweile als eine besonders gut erforschte Schweizer Autorin. Zu Lebzeiten war sie allerdings weniger als Schriftstellerin bekannt, sondern vielmehr als Print- und Foto-Journalistin. Viele ihrer Werke entstanden auf ausgedehnten Reisen. Gemeinsam unterwegs war sie oftmals mit Frauen wie Erika Mann (1905-1969) oder Ella Maillart (1903-1997), die vergleichbare berufliche Projekte verfolgten. Innerhalb und außerhalb Europas beschritt Schwarzenbach in beruflicher wie privater Hinsicht für eine Frau ungewöhnliche Wege in einer Zeit, die sich zwischen zwei Weltkriegen in enormen Umbrüchen befand.


Nimmt man allein die selbstständigen Veröffentlichungen zu Lebzeiten näher in den Blick, so fällt das breite Spektrum an Themen und Interessensgebieten auf, in denen sich die Autorin bewegt. Da sind zunächst Reportagen, Reiseberichte und Erzählungen aus vier Kontinenten. Publiziert wurden zudem alle zwischen 1931 und 1938 verfassten Sachbücher: Außer ihrer historischen Doktorarbeit über die Geschichte des schweizerischen Oberengadins verfasste sie zwei Reiseführer über die Schweiz und eine Bergsteigerbiografie2. Von ihren zahlreichen eigenständigen literarischen Werken erschienen jedoch nur vier: Um die Themen Liebe, Jugend und Künstlertum geht es in den Publikationen Freunde um Bernhard (1931) und Lyrische Novelle (1933). In den beiden Prosatexten Winter in Vorderasien. Tagebuch einer Reise (1934) und Das glückliche Tal (1940) werden Reisen in den Vorderen Orient verarbeitet.


Auf diese Reisen war Schwarzenbach durch ihr Geschichtsstudium, durch Lektüre, Sichten von Reisefotografien und den Besuch von Museen intensiv vorbe­reitet. Sie suchte Orte auf, die für die abendländische Denktradition in der Altertums­wissenschaft, Archäologie und Orientalistik relevant waren. In der Türkei und in Per­sien etwa interessierte sie sich besonders für archäologische Ausgrabungsstätten und Ruinen (wie Bayazit, Çatal Höyük, Persepolis). Sowohl kanonisierte Orte westlicher Orienttra­dition (wie Istanbul, Jerusalem, Babylon) waren Ziele der Reisen, die Schwarzenbach zwischen 1933 und 1940 in den Nahen und Fernen Osten unternahm, als auch namen­lose Orte (wie Friedhöfe, Ruinenhügel, Straßen). Wichtig waren dabei auch die Spuren anderer, vor ihr gereister Frauen, wie Freya Stark (1893-1993)3 und Gertrude Bell (1868-1926)4, deren Publikatio­nen Schwarzenbach bekannt waren, sowie die Wege, die Alexander der Große (356-323 v. Chr.) bis nach Persien gegangen war5.


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Auf den ersten Blick scheint Schwarzenbach das Klischee eines farbenprächtigen, weiblich konnotierten Orients zu evozieren. Denn ihre Erzählungen bedienen sich oftmals solcher Bilder, die eine stereotype Orientalisierung nahelegen. Schwarzenbach entwickelt jedoch ein höchst modernes Schreibverfahren als Collagetechnik, durch das sie extrem kritische Perspektiven aufzeigen kann. In Winter in Vorderasien beispielsweise wird die Türkei vor der Negativ-Folie expliziter Europa-Kritik zu dem Ort, an dem einerseits der (eigen-europäische) Entfremdungsprozess gegenüber tra­ditionellen europäischen Werten aufgezeigt werden kann. Andererseits können traditio­nelle Bilder der (fremd-orientalisierten) Türkei verfremdet und neu positioniert werden. Die Theoretisierung dieses poetischen Projekts Schwarzenbachs findet sich sechs Jahr­zehnte später in der postkolonialen Rede Homi Bhabbas vom „Dritten Raum“. Durch die Verschiebungen durchlässiger, nicht abgeschlossener Räume lösen sich auch die Markierungen des Eigenen und Fremden, des Ichs und des Anderen auf, ein Prozess, an dem die Figuren in Schwarzenbachs Werk oftmals kläglich scheitern, weil sie sich in einem für sie bedrohlich erlebten Raum eines ‚Weder-Noch’ bewegen. Das Schreibprojekt selbst, das dieses Scheitern inszeniert, gelingt jedoch aus postkolonialer Sicht über die Maßen. Denn es thematisiert völlig unzeitgemäß die von Bhabba formulierten Möglichkeiten kultureller Hybridität, durch die Differenz jenseits hegemonialer Modelle beschreibbar wird6.
Von der Türkei als einem solchen Raum aus betrachtet zeigt sich Europa in einem anderen Licht. Besonders deutlich wird das in der Ausei­nandersetzung der Erzählfigur rund um die Hauptstadt der jungen Republik. Ankara gestaltet sich für die Erzählerin als ein Zwischenraum, in dem die Ideale der europäischen Auf­klärung realisiert werden, während Europa vom aufkommenden Faschismus bedroht ist, umgeben von rauen Naturlandschaften, die archaisch menschliche Strukturen beherber­gen, und die von Schwarzenbach als Trugbilder europäischer Ursprungsphantasien ent­larvt werden.

Schwarzenbachs grundsätzliche Zweifel an der Aufklärung und ihrer Rati­onalität stellt auch andere hegemoniale Kategorisierungen in Frage, ohne sie durch alternative zu ersetzen. Denn die europäische Männlichkeit als Vertreter der Aufklärung hat ange­sichts der europäischen Geschichte der 1930er Jahre offenkundig versagt. Entsprechend werden westlich-männliche Eroberungsphantasien als uneinlösbare Verspre­chen überholter Vorstellungen von Überlegenheitsdiskursen entlarvt. Zwar findet sich in den Texten nach wie vor die Sehnsucht nach der Ausformulierung bipolarer Kategorien und auch nach der Inbesitznahme der/des Anderen. Zugleich wird die Unmöglichkeit einer solchen Aneignung aufgezeigt.


Außer in den Orient reiste Schwarzenbach in zahlreiche europäische Länder, wo sie Reise- und Fotoreportagen schrieb. Das Baltikum, Deutschland, Öster­reich, Skandinavien und die Tschechoslowakei waren für sie ebenso von Interesse wie die Mittel­meerländer. 1933 war sie mit der Fotografin Marianne Breslauer (1909-2001) unterwegs, die die wohl berühmtesten Fotos von Schwarzenbach gemacht hat, nach Spanien, wo Schwarzenbachs erste reisejournalistischen Arbeiten entstanden. 1934 nahm sie am Schriftstellerkongress in Moskau teil, besuchte 1937/38 und 1940/41 die USA, besonders die Südstaaten, wo sie an zahlreichen Sozialreportagen arbeitete. Afrika, mit dem Schwerpunkt Belgisch-Kongo, war der letzte Kontinent, den Schwarzenbach besuchte und wo ihr vielleicht größtes, erst 2011 veröffentlichtes Werk Das Wunder des Baumes entstand7.


1942 starb Schwarzenbach an den Folgen eines Fahrradunfalls. Danach geriet ihr Werk nahezu in Vergessenheit. Ursache dafür war nicht zuletzt die unmittelbare Vernichtung großer Teile ihrer hinterlassenen Schriften durch Mutter und Großmutter8, die nun endlich ihre Absicht realisieren konnten, die wenig familien- und gesellschaftskonformen Äußerungen einer offen lesbisch lebenden, anti­faschistisch engagierten und zeitweise morphiumabhängigen Tochter bzw. Enkelin der öffentlichen Sphäre zu entziehen.9 Zu Lebzeiten war dies nicht gelungen – trotz unzähliger Auseinander­setzungen zwischen Annemarie Schwarzenbach und ihrer Mutter, die ebenfalls, aber unausgesprochen, lesbisch lebte, mit Hitler sympathisierte und ihre drogensüchtige Tochter schon Jahre vor deren Tod innerlich aufgegeben hatte. So gelten einige Texte bis heute als verschollen. Andere lagern, sofern sie nicht in Privatbesitz verblie­ben sind, im Schweizerischen Literaturarchiv10. Zahlreiche Texte wurden aber in den letzten drei Jahrzehnten wieder und neu aufgelegt, zudem entstanden Biografien, biografische Romane, Theaterstücke, Filme und Hörbücher. Wissenschaftliche Tagungen, Abschlussarbeiten, Dissertationen und Einzelaufsätze dokumentieren die derzeitige wis­senschaftliche Auseinandersetzung mit Schwarzenbach11, was aber nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass die Editionslage der Primärtexte immer noch als schwierig ange­sehen werden muss.12


Zunächst war die Schwarzenbachforschung von einer primär biografischen Lesart bestimmt, die Aussehen und Seelenschmerz der Autorin deutlicher zu würdigen wusste als ihr Werk. Hier „wurde sie eher als schöne Frau mit einer aufregenden und anrühren­den Lebensgeschichte, vielleicht auch als Lesbe, aber kaum als literarische Stimme wiederentdeckt“13.


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Obgleich dieser biografisch orientierte Ansatz für sich genommen zu kurz greift, scheint er doch eine gewisse Berechtigung zu haben. In Schwarzenbachs Texten findet sich eine auffällige Parallelität zwischen Leben und Werk. Topografische Angaben realer Reisen fallen oft mit den Aufenthaltsorten der Protagonist/inn/en zusammen, biografische Verwobenheiten mit dem Text sind nicht zu übersehen und, folgt man Schwarzenbach, sogar intendiert. Hinsichtlich der Frage, ob und warum die frühe Erzählung „Ruth“ überhaupt veröffentlicht werden solle, betont Schwarzenbach gegenüber Erika Mann 193014, als Person immer auch ein Teil ihrer eigenen Texte zu sein (ohne dass Person und Text gleichzusetzen sind). Ebenso berichtet sie von der Erfahrung, dass ihre Texte oftmals in ihren uneindeutigen geschlechtlichen Kategorisierungen Anlass zu Missverständnissen und -deutungen geben könnten. Auch das mag mit dazu beigetragen haben, dass Schwarzenbach zu ihrer Zeit oftmals nicht die Anerkennung fand, die ihr posthum zuteil wird.

Viele ihrer Texte, insbesondere jene, deren Handlung außerhalb Europas spielt, nehmen in den Blick, was weniger naheliegend, kaum zu erwarten oder in der zeitgenös­sischen Literatur und deren Rezeption nicht vorgesehen war. Dauerhafte Suche, der Drang zu erkennen und über das eigene Ich, dessen Wahrnehmung und Verstehenshori­zonte hinauszugehen, beschäftigt viele ihrer Figuren. Bis zu ihrem Tod 1942 führte Schwarzenbach selbst ein Leben, das in der Forschung gern durch einen „nichtsesshaften Lebensstil“15 und ,,eine nomadische Lebensweise16 bezeichnet wird. An Klaus Mann (1906-1949) schreibt sie 1935:

„Zurückdenkend, zerfetzt sich mir das Leben der letzten Jahre in lauter kleine Episoden, die dem Ganzen mit unheimlicher Deutlichkeit das Provisorische einprägen. Nichts dauert, nichts rundet sich, nichts ist zu halten – u. genau so wird, zum allerletzten Mal zurückdenkend, das Sterben sich präsentieren.

–  Ich glaube, was wir sind: Wir können einfach nicht mehr sesshaft sein u. die Illusion des Dauernden, zu einem Ziel führenden aufrecht erhalten“.17


Diese Grunderfahrung, dass das Leben keine geschlossene Einheit, keine sukzessive Abfolge monokausaler Begebenheiten, in Form erklärbarer und fassbarer Ereignisse darstellt, sondern nur als vergänglich und vorübergehend, als ausschnitt- und episodenhaft erfahrbar ist, bestimmt ihr Schreibverfahren maßgeblich. Das Nomadische, Inbegriff ursprünglicher Freiheit ebenso wie von Ortslosigkeit, wird dabei in seinen Grenzen reflektiert: Es ist ein in Auflösung begriffener Ort der Sehnsucht.18 Wenn das Leben eine Reise ist, wie Schwarzenbach schreibt, bedeutet das, sich im Prozess permanenter Veränderung zu sehen.



© Petra Heinrichs (Köln 2012)


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Zitationsvorschlag:
Heinrichs, Petra: Annemarie Schwarzenbach (1908-1942) [online]. Köln 2012. Available from: Online-Projekt Lesbengeschichte. Boxhammer, Ingeborg/Leidinger, Christiane. URL: https://www.lesbengeschichte.org/schwarzenbach_d.html [cited DATE].


Verwendete und weiterführende Literatur


Heinrichs, Petra (2010): „»Unser Leben gleicht einer Reise«. Türkei-Bilder in den Texten Annemarie Schwarzenbachs“. In: Globalisierte Germanis­tik: Sprache-Literatur-Kultur. XI. Türkischer Internationaler Germanis­tik Kongress (20.-22. Mai 2009 Izmir). Ege Üniversitesi Basım Evi, Izmir, S. 114-125.


Heinrichs, Petra (2011): „Annemarie Schwarzenbach: Der Orient als Spiegel des Selbst“. In: Dies.: Grenzüberscheitungen: Die Türkei im Spiegel deutschsprachiger Literatur. Ver-rückte Topografien von Geschlecht und Nation. Aisthesis, Bielefeld, S. 231-282.

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Bibliografie der Primärtexte


Schwarzenbach, Annemarie (1931): Beiträge zur Geschichte des Oberenga­dins im Mittelalter und zu Beginn der Neuzeit. [Reihe: Schweizer Studien zur Geschichtswissenschaft. Bd. 16, H. 3; zugleich: Zürich, Phil. Diss.]. Leemann, Zürich/Leipzig.


Schwarzenbach, Annemarie (1932a): „Ruth“. In: Almathea-Almanach. Zürich/Leipzig/Wien, S. 59-62.


Schwarzenbach, Annemarie (1932b): Das Buch von der Schweiz. Ost und Süd. Hrsg. v. Eduard Korrodi. [Reihe: Was nicht im Baedeker steht. Bd. XV; zs. M. Hans Rudolf Schmid]. Piper, München.


Schwarzenbach, Annemarie (1932c): Das Buch von der Schweiz. Nord und West. [Reihe: Was nicht im Baedeker steht. Bd. XVI; zs. M. Hans Rudolf Schmid]. Piper, München.


Schwarzenbach, Annemarie (1987): Das glückliche Tal. Roman. Hrsg. und mit einem biographischen Nachwort von Charles Linsmayer. Hober, Frauenfeld.


Schwarzenbach, Annemarie (1988): Lyrische Novelle. Lenos, Basel [1933].


Schwarzenbach Annemarie (1995): Auf der Schattenseite. Reportagen und Fotografien. Ausgewählte Reportagen, Feuilletons und Fotografien 1933-1942. Herausgegeben von Regina Dieterle und Roger Perret. Lenos, Basel.


Schwarzenbach, Annemarie (1998): »Wir werden es schon zustande brin­gen, das Leben«. Annemarie Schwarzenbach an Erika und Klaus Mann 1930-1942. Hrsg. v. Uta Fleischmann. Mit Beiträgen von Irmela von der Lühe und Frederic Kroll. Centaurus, Pfaffenweiler.


Schwarzenbach, Annemarie (2000): Alle Wege sind offen. Die Reise nach Afghanistan 1939/40. Ausgewählte Texte. Mit einem Essay von Roger Perret. Lenos, Basel.


Schwarzenbach, Annemarie; Maillart, Ella; Bouvier, Niclas (2003): Unsterbliches Blau. Reisen nach Afghanistan. Voyages en Afghanistan. Hrsg. und mit einem Nachwort von Roger Perret. Sous la direction et postface de Roger Perret. Schneidegger & Spiess, Zürich.


[Schwarzenbach, Annemarie (2005)]: „Briefe von Annemarie Schwarzen­bach an Carl Jacob Burckhardt. Einleitung, Edition und Kommentar von Andreas Tobler“. In: Fähnders, Walter; Sabine Rohlf (Hrsg.): Annemarie Schwarzenbach. Analysen und Erstdrucke. Mit einer Schwarzenbach-Bibliographie. Aisthesis, Bielefeld, S. 229-278.


Schwarzenbach, Annemarie (2006): Das glückliche Tal. Mit Illustrationen von Eugen Früh. Lenos, Basel.


Schwarzenbach, Annemarie (2008a): Winter in Vorderasien. Tagebuch einer Reise. Lenos, Basel [1934].


Schwarzenbach, Annemarie (2008b): Bei diesem Regen. Erzählungen. Hrsg. und mit einem Nachwort versehen von Roger Perret. Lenos, Basel [1989].


Schwarzenbach, Annemarie (2008c): Les Quarante Colonnes du souvenir / Die vierzig Säulen der Erinnerung. Hrsg. v. Dominique Laure Miermont. Esperluète Èditions, Noville-sur-Mehaigne.


Schwarzenbach, Annemarie (2008d): Tod in Persien. Hrsg. und mit einem Essay versehen von Roger Perret. Lenos, Basel [1995].


Schwarzenbach, Annemarie (2008e): Eine Frau zu sehen. Mit einem Nach­wort von Alexis Schwarzenbach. Kein & Aber, Zürich.


Schwarzenbach, Annemarie (2008f): Freunde um Bernhard. Roman. Mit einem Nachwort von Michael Töteberg. Lenos, Basel [1931].


Schwarzenbach, Annemarie (2011): Das Wunder des Baumes Roman. Aus dem Nachlass herausgegeben und mit einem Nachwort von Sofie Decock, Walter Fähnders und Uta Schaffers. Chronos, Zürich [1942, unveröff.].


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1 Schwarzenbach (1995), S. 31

2 Ihre Dissertationsschrift: Schwarzenbach, Annemarie (1931): Beiträge zur Geschichte des Oberengadins im Mittelalter und zu Beginn der Neuzeit. Zürich/Leipzig: Leemann (Schweizer Studien zur Geschichtswissenschaft. Bd. 16, H. 3; zugleich: Zürich, Phil. Diss.). Zwei Reiseführer: Schwarzenbach, Annemarie (1932): Das Buch von der Schweiz. Ost und Süd. Hg. v. Eduard Korrodi. München:  Piper (Was nicht im Baedeker steht. Bd. XV; zs. M. Hans Rudolf Schmid). / Schwarzenbach, Annemarie (1932): Das Buch von der Schweiz. Nord und West. München: Piper (Was nicht im Baedeker steht. Bd. XVI; zs. M. Hans Rudolf Schmid). 1938 veröffentlichte Schwarzenbach die Biografie des nach der Besteigung des Kahn Tengri im damaligen Sowjetisch-Turkestan erfrorenen Bergsteigers Lorenz Saladin: Clarac-Schwarzenbach, Annemarie (1938): Lorenz Saladin. Ein Leben für die Berge. Geleitwort von Sven Hedin. Bern/Stuttgart: Hallweg.

3 Stark, Freya: Durch das Tal der Mörder: Reisen in Persien zu Beginn der 1930er Jahre. Edition Frauen­fahrten. Hrsg. v. Gabriele Habinger. Promedia, Wien 2001 [Orig. 1934].

4 Bell, Gertrude: Miniaturen aus dem Morgenland: Reiseerinnerungen aus Persien und dem Osmanischen Reich im Jahre 1892. Hrsg. v. Gabriele Habinger. Wien, Promedia 1997 [Orig. 1927].

5Vgl. dazu Schwarzenbach 2008a, S. 58. // Schwarzenbach, Alexis: Auf der Schwelle des Fremden. Das Leben der Annemarie Schwarzenbach. Collection Rolf Heyne, München 2008, S. 129. // Decock, Sophie: Papierfähnchen auf einer imaginären Landkarte. Mythische Topo- und Tempografien in den Asien- und Afrikaschriften Annemarie Schwarzenbachs. Aisthesis, Bielefeld 2010.

6 Bhabba, Homi K.: „Die Frage der Identität“. In: Hybride Kulturen, Beiträge zur anglo-amerikanischen Multikulturalismusdebatte. Hrsg. v. Elisabeth Bronfen; Marius, Benjamin; Steffen, Therese (Hrsg.): Stauffenburg, Tübingen 1997, S. 97-122; 97.

7 Schwarzenbach, Annemarie: Das Wunder des Baumes Roman. Aus dem Nachlass herausgegeben und mit einem Nachwort von Sofie Decock, Walter Fähnders und Uta Schaffers. Chronos, Zürich 2011.

8 Ausführlich dokumentiert bei Schwarzenbach, Alexis (2008, siehe Fußnote 5), S. 402-404.

9 Zu Erkrankung und Tod vgl.: Schwarzenbach, Alexis (2008, siehe Fußnote 5), S. 382-387.

10 Schwarzenbach, Annemarie: Inventar ihres Nachlasses im Schweizerischen Literaturarchiv. Inventar erstellt von Gaby Rauch, URL: https://ead.nb.admin.ch/html/schwarzenbach_A.html (Abruf 19.6.2010).

11Schmidt, Kira: „Tendenzen der Annemarie Schwarzenbach-Forschung (2005-2010)“.  In: Zeitschrift für Germanistik. Neue Folge XXI – 3/2011. Sonderdruck. Herausgeberkollegium: Ulrike Vedder, Alexander Košenina, Steffen Martus, Erhard Schütz. Peter Lang, Bern u.a. 2011, S. 604-610. Eine Bibliografie findet sich in Fähnders, Walter; Rohlf, Sabine (Hrsg.): Annemarie Schwarzenbach. Analysen und Erstdrucke. Mit einer Schwarzenbach-Bibliographie. Aisthesis, Bielefeld 2005, S. 337ff., und ergänzend in Fähnders, Walter: „’Wirklich, ich lebe nur wenn ich schreibe.’ Zur Reiseprosa von Annemarie Schwarzenbach (1908-1942)“. In: Sprachkunst. Beiträge zur Literaturwissenschaft 38, 1. Halbband, Wien 2007, S. 27-54; hier: S. 27-33. Vgl. auch die jüngsten Sammelbände: Decock, Sofie; Schaffers, Uta (Hrsg.): inside out. Textorientierte Erkundungen des Werks von Annemarie Schwarzenbach. Aisthesis, Bielefeld 2008. Carbone, Mirella (Hrsg.): Annemarie Sachwarzenbach. Werk, Wirkung, Kontext. Akten der Tagung in Sils/Engadin vom 16. bis 19. Oktober 2008. Mit einer Schwarzenbach-Bibliographie 2005-2009. Aisthesis, Bielefeld 2010.

12 Vgl. Fähnders (2007, siehe Fußnote 11), S. 27-54; S. 16: Bemängelt wird nicht nur das Fehlen einer Gesamtausgabe, sondern auch, dass wichtige Texte noch nicht ediert sind und andere, bereits publizierte Texte nicht immer zuverlässig herausgegeben wurden.

13 Fähnders/Rohlf 2005, S. 15, siehe Fußnote 11. Eng geknüpft ist diese Strömung an den Namen Charles Linsmayer. Als einer der Ersten machte dieser sich um die Wiederentdeckung von Schwarzenbach-Texten im Schweizer National-Archiv verdient, scheute dabei jedoch nicht davor zurück, in Aberkennung schriftstellerischer Qualitäten stilistische Korrekturen am Text vorzunehmen. Vgl. dazu: Linsmayer, Charles: „Annemarie Schwarzenbach. Ein tragisches Kapitel Schweizer Literaturge­schichte“. In: Schwarzenbach, Annemarie: Das glückliche Tal. Roman. Hrsg. und mit einem biographi­schen Nachwort von Charles Linsmayer. Hober, Frauenfeld 1987, S. 160, Anm. 1. An Linsmayer anleh­nend, aber sehr viel kritischer und literaturwissenschaftlich fundierter beschäftigt sich Cornelia Uhlenhaut mit dem Verhältnis von Biografie und Text: Uhlenhaut, Cornelia: „’Das ist das Geheimnis: ich weiß nicht, was außerhalb von mir existiert.’ Zum autobiographischen Schreiben Annemarie Schwarzen­bachs“. In: Holdenried, Michaela (Hrsg.): Geschriebenes Leben. Autobiographik von Frauen. Erich Schmid Verlag, Berlin 1995, S. 266-277. Vgl. dazu auch: Fähnders, Walter: „Zwischen Biografik und Werkanalyse. Die Schwarzenbach-Rezeption seit den 90er Jahren“. In: Carbone (2010, siehe Fußnote 11), S. 19-44, bes. S. 33-38.

14 Schwarzenbach (1998), S. 35.

15 Rohlf, Sabine: Heimatlosigkeit als Perspektive? Lektüre ausgewähl­ter Exilromane von Frauen. Edition text + kritik, München 2002, S. 296.

16 Karrenbrock, Helga: Nomadische Bewegung. Annemarie Schwarzenbachs Falkenkäfig. In: Fähnders/Rohlf (2005, siehe Fußnote 11), S. 99-121.

17 Brief an Klaus Mann vom 6.4.1935. In: Schwarzenbach (1998), S. 128.

18 Schwarzenbach (2008a), S. 85.


Fotonachweis: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv CC

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